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Wann Reifen wechseln?

Zweimal jährlich Reifen wechseln

Warum und wann ist das überhaupt nötig?

Warum du deine Reifen im Frühjahr und Winter wechseln solltest

Für viele Autobesitzer steht jedes Frühjahr und jeden Herbst der Reifenwechsel auf dem Programm. Doch ist die Prozedur überhaupt nötig? Welche Vorteile haben Sommer- und Winterreifen? Sind Ganzjahresreifen eine echte Alternative? Und was sagt überhaupt das Gesetz dazu? Wir geben dir die Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema.

Inhalt

Was spricht für den Reifenwechsel?

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern gibt es in der Schweiz kein Gesetz, das die Nutzung von Winterreifen explizit vorschreiben würde. Im Strassenverkehrsgesetz ist allerdings festgehalten, dass jeder Fahrer verpflichtet ist, mit seinem Fahrzeug den Strassenverkehr weder zu gefährden noch zu behindern. Wenn du während der kalten Jahreszeit auf Winterreifen wechselst, verkürzt sich der Bremsweg auf nasser Fahrbahn erheblich und das Fahrverhalten auf Schnee und Eis ist durch die höhere Bodenhaftung wesentlich besser.

Wird aufgrund mangelhafter Bereifung ein Unfall verursacht oder der Verkehr behindert, kann der Fahrer dementsprechend zur Verantwortung gezogen werden. Zusätzlich zu einem Entzug des Führerausweises für mindestens einen Monat wird eine Strafe verhängt. Abhängig vom Schweregrad des Unfalls kann diese von einer Bussgeldzahlung bis hin zum Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren reichen. Auch die Leistungen der Versicherungen werden in diesem Fall gekürzt oder sogar vollständig zurückgefordert. 

Bussgelder sind jedoch nicht der einzige Grund, die Reifen immer den Witterungsbedingungen anzupassen – sonst könntest du Winterreifen einfach ganzjährig nutzen. Dagegen spricht zum einen, dass Winterreifen bei höheren Temperaturen einen deutlich höheren Verschleiss haben. Die weiche Gummimischung, die für bessere Haftung auf nassen, rutschigen Untergründen sorgt, nutzt sich bei höheren Temperaturen schnell ab, sodass du die Reifen häufiger ersetzen müsstest. Gesetzlich vorgeschrieben ist übrigens eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm, Sachverständige empfehlen allerdings 4 mm. Ein zweiter Grund sind überdies die Fahreigenschaften von Winterreifen auf trockener Fahrbahn. Während zwischen Sommer- und Winterreifen auf nassen Flächen auch im Sommer kaum ein Unterschied im Brems- und Kurvenverhalten festzustellen ist, wird dieser bei Trockenheit und sommerlichen Temperaturen umso deutlicher: Der Bremsweg verlängert sich und das Fahrzeug zeigt in langen Kurven und bei ruckartigen Lenkbewegungen eine deutlich schlechtere Strassenlage.

Doch was ist eigentlich mit Ganzjahresreifen, die schliesslich extra entwickelt wurden, damit Autobesitzer eben nicht alle sechs Monate die Autoreifen wechseln müssen? Was in der Theorie nach der perfekten Alternative klingt, hält dem Praxistest jedoch nicht vollumfänglich stand. Die Hersteller versuchen, die Vorteile von Sommer- und Winterreifen in einem Reifentyp zu kombinieren. Dadurch können die Reifen zwar bei jeder Wetterlage gefahren werden, doch Bremsleistung und Fahrverhalten reichen nicht an die guten Werte der spezialisierten Reifen heran. So haben Tests ergeben, dass der Bremsweg bis zu einer Autolänge länger sein kann als mit speziellen Sommer- oder Winterreifen unter den gleichen Bedingungen.

Vor allem, wenn du das Auto häufig auf langen Strecken nutzt, gibt es also keine echte Alternative zum regelmässigen Reifenwechsel. Doch wann ist überhaupt der richtige Zeitpunkt dafür? Als Faustregel gilt «Von O bis O» – von Oktober bis Ostern – bist du am besten auf Winterreifen unterwegs, während von Ostern bis Oktober die Sommerreifen zum Einsatz kommen sollten. Eine zuverlässigere Orientierung bieten allerdings nur die Temperaturen – sobald sie dauerhaft unter 7 Grad Celsius fallen, ist es Zeit für die Winterreifen.

Tipp: Denke daran, rechtzeitig einen Termin zu vereinbaren, wenn du deine Reifen in der Werkstatt wechseln lässt. Vor allem wenn ein mehr oder weniger plötzlicher Wintereinbruch droht, können die Wartezeiten schnell mehrere Wochen betragen.

Reifen einfach selber wechseln

Eine Alternative zur langen Wartezeit auf einen Werkstatttermin ist es, die Reifen selber zu Hause zu wechseln. Viele Autofahrer trauen sich das nicht zu oder schrecken vor dem Zeitaufwand zurück, doch mit etwas Übung ist der Wechsel schnell erledigt – zumindest sofern dir die Winterreifen als Kompletträder vorliegen. Falls du gerade erst Pneus gekauft hast, musst du diese selbstverständlich zunächst in einer Werkstatt auf die Felgen ziehen lassen.

Wenn du die Kompletträder selbst wechselst, hast du ausserdem den positiven Nebeneffekt, dass du die Kosten für die Werkstatt einsparst. Folge dafür einfach unserer Anleitung:

  1. Lege alle nötigen Werkzeuge bereit. Dazu gehören: Wagenheber, Radkreuz oder Drehmomentschlüssel, Schraubendreher oder Felgenschlüssel, Reinigungsutensilien (Drahtbürste, Lappen, Rostlöser etc.)
  2. Suche dir einen ausreichend grossen Platz mit stabilem, ebenem Untergrund aus, auf dem du dein Auto abstellen und alle Räder gut erreichen kannst. Nachdem du das Auto abgestellt hast, ziehe die Handbremse an und lege den ersten Gang (bei Automatikschaltung Stellung «P») ein, sodass das Fahrzeug nicht wegrollen kann und die Achsen arretiert sind.
  3. Entferne die Radzierblenden und löse die Radmuttern der Räder, die zuerst gewechselt werden sollen, mit einem Radkreuz oder Drehmomentschlüssel. Zu diesem Zeitpunkt dürfen die Radmuttern allerdings noch nicht gänzlich entfernt werden. 
  4. Hebe das Auto mithilfe des Wagenhebers so weit an, dass 1 bis 2 cm Luft unter dem Reifen sind. In der Bedienungsanleitung deines Fahrzeugs sind die Aufnahmepunkte für den Wagenheber ausgewiesen. Falls das Handbuch nicht (mehr) vorhanden ist, findest du eine entsprechende Markierung auch direkt unter dem Schweller auf jeder Seite des Wagens (in der Regel unterhalb der vorderen und ggf. hinteren Türen).
  5. Entferne die Radmuttern nun nacheinander gänzlich und nimm das Rad ab. Markiere den Reifen mit Kreide, damit du in einem halben Jahr weisst, an welcher Position das Rad angebracht war, denn genau dort sollte es auch wieder montiert werden.
  6. Reinige wenn nötig die Gewinde der Radmuttern mit einer Drahtbürste. So lassen sich die Muttern später leichter wieder festschrauben und lösen. Reinige nötigenfalls auch die Radaufnahme von Rost und etwaigen Verschmutzungen.
  7. Setze das neue Rad mit Gefühl an und befestige es vorläufig mit den Radmuttern, indem du diese einfach mit der Hand bis zum ersten gröberen Widerstand einschraubst. Fange dabei mit der obersten Mutter an; so sicherst du das Rad am besten ab.
  8. Wenn alle Radmuttern eingeschraubt sind, ziehe diese über Kreuz mit dem Radkreuz oder Drehmomentschlüssel etwas fester an. Ziehe sie aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig fest!
  9. Senke das Fahrzeug ab und ziehe erst jetzt die Radmuttern endgültig richtig fest. Das sollte wiederum über Kreuz erfolgen; dadurch verhinderst du, dass das Rad verkantet und sich möglicherweise während der Fahrt die Schrauben lösen.
  10. Das Fahrzeug ist nach einer Reifendruckprüfung einsatzbereit. Prüfe jedoch nach etwa 50 km Fahrt noch einmal, ob die Radmuttern noch fest genug sitzen und ziehe sie gegebenenfalls nach.

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