Infos zur Nagetier-Haltung
Jeder Nager hat seine
ganz eigenen Ansprüche.
Anschaffung & Ausstattung
Nagetiere gibt es über die ganze Welt verbreitet in sehr grosser Artenvielfalt. Sie haben sich den jeweiligen Lebensräumen auf unterschiedliche Weise angepasst. Viele Nagerarten sind als Heimtiere bei uns bereits sehr beliebt und bekannt, andere Nager – dazu zählen ganz unterschiedliche Tiere – gewinnen erst nach und nach an Beliebtheit. Dabei ist wichtig: Jeder Nager hat seine ganz eigenen Ansprüche an artgerechte Nahrung, Beschäftigung und Nagerheim.
Checkliste für die Erstausstattung
- Ausreichend grosses Nagerheim
- Standsicherer, abwaschbarer Futternapf
- Raufe für die tägliche Heuration
- Heu
- Nagertränke mit frischem Wasser
- Schlafhäuschen zum Schlafen und Ausruhen
- Weiche, saugfähige Einstreu, z. B. Kleintier-Streu aus Holzspänen oder Streu aus pelletiertem Stroh
- Salzleckstein für die Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen
- Hauptfutter
- Knabberstangen zur Beschäftigung und Zahnabnutzung
Tipps für den Kauf
Viele Tierfreunde sind schon erfahren mit der Haltung von Hamstern oder Meerschweinchen und widmen sich irgendwann anderen Nagern, deren Äusseres bzw. deren Verhalten sie besonders interessant finden. Solche Tiere findet man z. B. bei einem verantwortungsvollen Züchter oder in einer guten Zoohandlung. Oft warten auch im Tierheim oder in privaten Notstationen Nager auf ein neues Zuhause.
Einen gesunden Nager erkennt man an:
- seinem munteren, aufgeweckten Verhalten (bei nachtaktiven Arten die Tageszeit bedenken!)
- dem dichten Fell
- klaren, leuchtenden Augen
- einer trockenen Nase
- einer sauberen Afterregion
Haltung & Pflege
Genau wie die Ernährung ist auch die artgerechte Haltung von Nagern eine Grundvoraussetzung für ein langes und gesundes Tierleben. Wichtig sind dabei vor allem: ein grosses Heim und arttypische Beschäftigung wie beispielsweise durch Auslauf, Klettermöglichkeiten, Gesellschaft von Artgenossen oder Plätze zum Buddeln und Graben. Letzteres ist vor allem für die Nagerarten wichtig, die in der Natur in unterirdischen Bauten leben.
Körperpflege
Viele Nager sorgen selbst für ihre Körperpflege. Die regelmässige Reinigung des Nagerheims – insbesondere des Futter- und Toilettenplatzes – und je nach Tierart ein Sandbad oder gelegentliches Bürsten reicht in der Regel schon aus.
Reinigung des Nagerheims
Je nach Tierart, Käfiggrösse und Tierzahl wird das Nagerheim etwa wöchentlich gereinigt, dabei sollte auch die Einstreu gewechselt werden. Zwischendurch säubert man die Toilettenecke. Das Nagerheim selbst sowie auch das Mobiliar, also Futternäpfe, Heuraufe usw. werden ebenfalls regelmässig gereinigt – am besten mit warmem Wasser.
Einmal im Monat ist dann richtiges Grossreinemachen. Dann wird das ganze Nagerheim gründlich ausgewaschen. Scharfe Haushaltsreiniger dürfen allerdings nicht verwendet werden. Sehr starke Verschmutzungen können notfalls mit einer harten Bürste, Geschirrspülmittel oder Essig gereinigt werden. Danach alles gut mit klarem Wasser abspülen und trocknen lassen. Erst dann wird saubere Kleintierstreu eingefüllt und das Mobiliar wieder eingesetzt. So bleibt das Nagerheim hygienisch sauber.
Ernährung
Die Grundlagen der Ernährung
Nager sind auf der ganzen Welt verbreitet und haben sich ganz unterschiedliche Lebensräume erobert. Entsprechend unterschiedlich ist auch das Nahrungsspektrum der verschiedenen Arten: Es gibt Körnerfresser, Weidegänger, die hauptsächlich Gräser, Blätter und Wurzeln fressen, sowie Allesfresser, die auch Insekten oder andere tierische Kost suchen. Nager in Heimtierhaltung müssen daher unbedingt artgerecht – also nach den besonderen Bedürfnissen der jeweiligen Tierart – ernährt werden.
Tipps für die Fütterung
- Abwechslungsreich füttern!
- Mehrmals täglich kleinere Portionen füttern.
- Je nach Tierart täglich frisches Heu in die Raufe geben.
- Immer frisches Trinkwasser anbieten.
- Täglich Saftfutter, also Obst oder Gemüse füttern (z. B. Möhren, Möhrengrün, Äpfel, Paprika).
- Welke Saftfutterreste entfernen.
- Viele Nagerarten brauchen für den Abrieb der Nagezähne ständig etwas zum Knabbern, z. B. Knabberstangen.
Verhalten & Eingewöhnung
Das neue «Familienmitglied»
Für den Umzug des neuen Mitbewohners – z. B. vom Zoofachhändler oder Züchter – eignet sich am besten eine sichere Transportbox. Ist das Tier dann im vorbereiteten Nagerheim angekommen, möchte es in der Regel in den ersten Tagen möglichst wenig gestört werden, damit es sich in Ruhe eingewöhnen kann. Denn schliesslich muss das Tier ja erst einmal die ungewohnte Umgebung kennenlernen.
Wenn sich das Tier dann richtig zu Hause fühlt, beginnt man mit der Kontaktaufnahme: Am einfachsten geht dies, indem man den Nager mit einem Leckerbissen lockt, z. B. mit einer knusprigen Knabberstange oder duftendem Frischfutter. Dabei spricht man mit sanfter Stimme und vermeidet hastige Bewegungen. Bitte unbedingt beachten: Die Hand sollte sich nie von oben nähern, denn das bedeutet für Nager instinktiv Gefahr – schliesslich greifen Greifvögel und andere Räuber meist von oben an!