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Obst selbst anziehen: Apfelbäume, Trauben und Erdbeeren pflanzen

Obst aus eigenem Anbau
– gesund und ökologisch

Die Vorstellung, im Sommer durch den Garten zu gehen, hier eine Erdbeere zu naschen, dort ein paar Kirschen vom Baum zu pflücken und aus der Unmenge an Beeren leckere Marmelade zu kochen, gehört zu den Idealen einer naturverbundenen Lebensweise. Schliesslich kannst du dir bei den Früchten nicht nur sicher sein, dass garantiert keine chemischen Mittel zum Einsatz kamen, sondern du lebst auch von den Geschenken, welche die Natur dir in der jeweiligen Saison von ganz allein macht. Ob grosses Gartengrundstück oder kleiner Balkon – es finden sich für jede Wohnsituation die passenden Obstsorten. Nun musst du nur noch die Bedürfnisse der Pflanzen kennen und berücksichtigen, und schon kannst du dein Obst vom Samen bis zur ersten Ernte heranziehen.

Inhalt

Obst anziehen: So bereitest du deine Pflanzen vor

Wie bei allen Pflanzen gibt es unter den Obstpflanzen widerstandsfähigere und anfälligere Arten. Generell kann man davon ausgehen, dass das kritischste Stadium das Heranwachsen des Pflanzenkeimlings bis zur ersten Blüte ist. In dieser Zeit müssen Pflege und Umgebung optimal auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart abgestimmt werden, um die Bedingungen zu gewährleisten, die sie benötigt. Die entscheidenden Faktoren sind Licht, Bewässerung, Temperatur und Nährstoffzufuhr.

Am besten kannst du diese Faktoren kontrollieren, wenn du die Obstpflanzen zunächst in einem geschützten Raum heranziehst. Das kann die Fensterbank in deiner Wohnung oder ein kleines Gewächshaus sein. Das Entscheidende ist, dass die Pflanzen dort unabhängig von Wetter und Umweltbedingungen (etwa der Bodenbeschaffenheit) heranwachsen können, bis sie stark und robust genug sind, um auch vorübergehende Widrigkeiten ohne grösseren Schaden zu überstehen. Welche konkreten Bedingungen der Standort erfüllen sollte, hängt davon ab, welches Obst du pflanzen möchtest. Danach richtet sich auch, welche Pflanzenerde und welche Anzuchtgefässe du benötigst und wann der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist.

Geduld wird belohnt: Obstbäume aus Kernen heranziehen

Obstbäume gehören nicht nur wegen ihrer süssen Früchte, sondern auch aufgrund des hübschen Anblicks in der Blütezeit zu den Favoriten in heimischen Gärten. Wenn du auch einen Obstbaum in deinem Garten haben möchtest, kannst du den leichteren Weg gehen und einen jungen Obstbaum kaufen, der bereits vier oder fünf Jahre vorgezogen wurde. Du brauchst ihn lediglich an einem geeigneten Standort in deinem Garten einzupflanzen – und schon nach kurzer Zeit kannst du die ersten Früchte ernten.

Du kannst dich allerdings auch der Herausforderung stellen, deine Obstbäume aus Fruchtkernen heranziehen. Das erfordert viel Geduld, denn bis zur ersten Ernte gehen Jahre ins Land. Vor allem zu Beginn, wenn lediglich die ersten Keime zu sehen sind, ist die Pflanze äusserst anfällig und muss besonders sorgfältig behandelt werden. Andererseits gibt es für naturverbundene Hobbygärtner nichts Schöneres, als einen kleinen Pflanzenspross zu hegen und zu pflegen, bis er zu einem grossen, starken Baum geworden ist.

Da sich die Anzucht von Obstbäumen grösstenteils gleicht – egal, ob du den Kern einer Kirsche, einer Zwetschge, eines Apfels oder einer Birne pflanzt – erklären wir das Vorgehen exemplarisch anhand eines Apfelbaums:

  1. Zunächst stellt sich die Frage nach der passenden Sorte. Grundsätzlich kannst du von jedem handelsüblichen Apfel die Kerne pflanzen, um daraus einen Baum heranzuziehen. Allerdings bist du auf der sicheren Seite, wenn du eine Sorte verwendest, die an die Bedingungen deiner Wohngegend angepasst ist. Wenn du also Kerne von Äpfeln aus deiner Heimat verwendest, sind die Chancen höher, dass der Baum mit Boden und Klima gut zurechtkommt und keine Mangelerscheinungen zeigt.
  2. Mitteleuropäische Obstbäume brauchen den Winter. Erst, wenn die Temperaturen nach der Kältephase langsam wieder steigen, beginnen die Kerne zu keimen. Du kannst die Kerne entweder an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren und dort einen natürlichen Winter erleben lassen oder du simulierst den Winter, indem du die Apfelkerne in einem verschlossenen Gefäss mit feuchtem Küchenpapier für einige Wochen im Kühlschrank aufbewahrst. Wenn sich zarte Keime zeigen, ist der Zeitpunkt zum Einpflanzen gekommen.
  3. Die gekeimten Kerne pflanzt du etwa einen Zentimeter tief in einen Topf mit aufgelockerter Anzuchterde. Drücke die Erde minimal an, damit die keimenden Blätter leicht an die Oberfläche wachsen können. Giesse ausgiebig, aber umgehe Staunässe, indem du ein Gefäss mit einem Loch in der Unterseite wählst. Anschliessend stellst du das Gefäss am besten bei normaler Zimmertemperatur auf ein sonniges Fensterbrett ohne direkte Einstrahlung. Abgesehen von der regelmässigen Bewässerung musst du in dieser Zeit nur abwarten und beobachten, wie dein Zögling langsam heranwächst, und ihn – wenn nötig – in ein grösseres Gefäss umtopfen.
  4. Wenn dein Apfelbaum gross genug ist und sich das Gehölz am Stamm leicht ausgebildet hat, wird es Zeit, ihn aus dem geschützten Raum an die frische Luft zu setzen. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Spätsommer, wenn die Wurzeln im noch aufgewärmten Boden optimale Wachstumsbedingungen vorfinden. Darüber hinaus empfehlen sich die Frühlingsmonate, sobald Nachtfrost ausgeschlossen werden kann. Um den Übergang zu erleichtern, empfiehlt es sich, den Baum im Topf für etwa drei Wochen stundenweise an einen sonnigen Ort zu stellen, damit er sich langsam an direkte Sonnenstrahlen gewöhnen kann. Anschliessend setzt du ihn an die gewünschte Stelle in deinem Garten und wartest auf die erste Blüte.

Die beliebtesten Obstsorten für Balkon und Garten

Wenn dir die Geduld fehlt, einen Baum vom Kernstadium an über mehrere Jahre beim Wachsen zu begleiten, kannst du dich auf Obstsorten konzentrieren, die wesentlich weniger Zeit bis zur ersten Ernte benötigen:

  • Erdbeeren: Erdbeerpflanzen sind die unangefochtene Nummer eins in Gartenbeeten und Balkonkästen. Nicht nur weil sie neben einer regelmässigen Bewässerung kaum Anforderungen stellen, sondern auch weil sie über mehrere Jahre kultiviert werden können und nach dem Winter nur wenig Dünger benötigen, um wieder viele schmackhafte Früchte zu tragen. Die Samen von Erdbeeren säst du am besten zwischen Mitte Februar und Mitte März, so bleibt genügend Zeit für die Anzucht, bevor du die Pflanzen nach der Frostzeit ins Freie setzt und bereits im ersten Jahr ernten kannst. Alternativ kannst du vorgezogene Pflanzen kaufen. Achte darauf, sie erst dann im Freien zu pflanzen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist.
  • Beerensträucher: Beerensträucher stehen in Gärten ebenfalls hoch im Kurs. Ob Himbeeren, Johannisbeeren oder Heidelbeeren – alle Sorten wachsen an Sträuchern und stellen ähnliche Anforderungen an ihren Standort. Sonnig und warm sollte dieser sein. Je mehr Platz ihnen zur Verfügung steht, desto weiter verzweigen sich die Sträucher. Von daher lohnt es sich besonders, Beeren im Garten anzupflanzen. Doch auch auf dem Balkon können die Pflanzen gedeihen, werden allerdings nicht ganz so gross. Beerensträucher kannst du bereits pflanzfertig kaufen und im Herbst in deinem Garten einpflanzen. So haben die Wurzeln genügend Zeit, sich in den Wintermonaten auszubilden, und du kannst im folgenden Jahr bereits zum ersten Mal die Beerenfrüchte ernten. Wichtig ist, dass du die Sträucher regelmässig zurückschneidest und dabei alte Triebe entfernst. Nur junge, gesunde Triebe tragen grosse, saftige Beeren, während die älteren (erkennbar an ihrer deutlich dunkleren Farbe) die Früchte nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen.
  • Weintrauben: An sonnigen, windgeschützten Standorten gedeihen Weinreben ausgezeichnet. Darüber hinaus bieten sie mit ihrem dichten Blattwerk nicht nur Schatten, sondern auch einen schönen Sichtschutz. Nicht zu vergessen sind die süssen Trauben, welche immer eine leckere, gesunde Nascherei darstellen. Wenn du Weintrauben selber anbauen möchtest, ziehst du die Pflanzen am besten aus Absenkern heran. Erfüllt der Standort die genannten Bedingungen, wirst du schon nach kurzer Zeit erste Erfolge sehen, denn Reben wachsen sehr schnell und können mehrere Meter hoch werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Pflanzen regelmässig zu beschneiden, damit sie nicht zu sehr wuchern.

Wenig Platz? Kein Grund, auf Obst zu verzichten

Natürlich verfügt nicht jeder Mensch über einen eigenen Garten zum Obstanbau. Doch ein Balkon und im Zweifel sogar schon ein breites Fensterbrett reichen dafür aus, Obst anzubauen. Wenn du zum Beispiel Erdbeeren säen willst, bieten herkömmliche Balkonkästen ausreichend Platz. Weintrauben selber anzubauen, ist ebenfalls möglich, denn die Trauben können an einem warmen sonnigen Standort grundsätzlich gut gedeihen. Wichtig ist ein ausreichend grosser Topf von etwa 15 Litern Volumen, der einer Weinrebe ausreichend Platz bietet. Und auch verschiedene Beeren pflanzt du auf dem Balkon in grossen Gefässen genauso erfolgreich wie im Garten. Es gibt sogar einige kleinwachsende Apfelbaumsorten, denen ein Pflanzkübel auf dem Balkon ausreicht. Du musst auf nichts verzichten – höchstens fällt die Balkonernte weniger üppig aus.

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