Ein Bienenhotel selbst bauen
Bienenhotel selbst bauen – aber naturgerecht!
Immer wieder wird im Zusammenhang mit dem Klimaschutz auch über das Bienensterben berichtet. Kein Wunder also, dass Gartenbesitzer helfen möchten, indem sie beispielsweise ein Bienenhotel bauen. Aber auch auf dem Balkon lässt sich eine solche Nisthilfe für Wildbienen errichten. Allerdings ist ihr Nutzen begrenzt, und eine nicht korrekte Umsetzung kann den Bienen sogar schaden. Erfahre deshalb hier mehr darüber, wie du selbst ein Bienenhotel baust, mit dem du die Tiere unterstützen kannst.
Wozu überhaupt ein Bienenhotel bauen?
Die allermeisten unserer Wildpflanzen – rund 90% – gedeihen nur, wenn sie durch Insekten, darunter auch Bienen, bestäubt werden. Bienen haben also eine enorm wichtige Aufgabe in der Natur und tragen zu einer grossen Artenvielfalt bei. Sie selbst sind ebenfalls ausgesprochen vielfältig: Allein in der Schweiz leben rund 600 Wildbienenarten.
Mittlerweile geht die Bienenpopulation jedoch stetig zurück, viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Garten- oder Balkonbesitzer versuchen deshalb durch das Bauen eines Wildbienenhotels einen kleinen Beitrag zur Erhaltung der Bienen zu leisten. Der Gedanke dahinter ist also ein guter. In der Umsetzung passieren jedoch oft Fehler, die im schlimmsten Fall sogar dazu führen können, dass die nistenden Bienen sterben. Damit dir der Bau eines Bienenhotels auf naturgerechte Art gelingt, ist zunächst etwas Hintergrundwissen über verschiedene Bienenarten und deren natürliche Nistplätze nötig.
Natürliche Nisthilfen für Wildbienen
Wer im Internet nach einer Bauanleitung für ein Bienenhotel sucht, findet häufig Bilder von ausgehöhlten Pflanzenstängeln. Tatsächlich sind jedoch die allermeisten Wildbienen Erdnister – etwa drei Viertel der bekannten Arten. Sie kriechen also in die Erde oder auch in den Sand und brauchen kein von Menschen erbautes «Hotel». Eine natürliche Nisthilfe für diese Wildbienen kannst du schaffen, indem du in deinem Garten oder auf dem Balkon geschützte, trockene und nicht bewachsene Erd- oder Sandbereiche einrichtest. Sandbienen oder auch Seidenbienen fühlen sich hier wohl.
Andere Bienenarten – wie etwa die Holzbiene oder die Wald-Pelzbiene – nisten in morschem Holz, wieder andere in Hohlräumen, etwa in Steinwänden oder Mauern. Auch diesen Arten kann der Bau eines Bienenhotels nur bedingt weiterhelfen. Möchtest du einen solchen Nistplatz dennoch anbieten, achte darauf, vielfältiges Material für dein Bienenhotel zu wählen: Pflanzenstängel, Hartholz, Ziegelstein, Sand etc.
Ebenso wichtig wie der Bauplan für das Bienenhotel ist das passende Nahrungsangebot: Nur wenn die Bienen in der Nähe des Nistplatzes auch Futter finden, werden sie «einziehen». Wähle also dein Saatgut entsprechend aus. Welche Pflanzen geeignet sind, hängt von der Bienenart ab, für die das Bienenhotel gebaut wird. In der Regel sind einheimische Wildblumen und bienenfreundliche Kräuterpflanzen wie Koriander, Oregano oder Rosmarin für einen bienenfreundlichen Garten oder Balkon eine gute Wahl.
Ein artgerechtes Bienenhotel selbst bauen: eine Bauanleitung
Lassen sich im Garten oder auf dem Balkon keine naturbelassenen Nistplätze für Bienen errichten, gibt dir der Bau eines Bienenhotels die Gelegenheit, einige Arten aus nächster Nähe zu beobachten. Es ist insgesamt empfehlenswert, ein Bienenhotel selbst zu bauen, denn die im Handel erhältlichen Modelle sind nicht immer artgerecht und können bisweilen auch recht teuer sein. Wenn du dein Bienenhotel selbst machst, hast du volle Gestaltungsfreiheit. Berücksichtige bei dieser Anleitung für das Bauen deines Bienenhotels, welche Arten von Bienen du beobachten möchtest und welche Nisthilfen und Nahrung diese benötigen. Es ist durchaus möglich, die Materialien für dein Bienenhotel so zusammenzustellen, dass mehrere Arten hier Unterschlupf finden.
Das selbst gebaute Bienenhotel richtig pflegen
Ein Bienenhotel bedarf grundsätzlich keiner Pflege – die Bienen kümmern sich selbst um ihren Nistplatz. Du kannst die Arbeit jedoch unterstützen, indem du beispielsweise
- Spinnweben entfernst,
- verwitterte Stängel austauschst,
- Holzstücke ersetzt, wenn diese von Pilzen oder Schimmel befallen sind und
- immer das passende Nahrungsangebot in Form von Blumen und Kräutern zur Verfügung stellst.
Auf diese Weise hast du viele Jahre Freude an deinem Bienenhotel und kannst zahlreiche Besucher begrüssen.