Belastbarkeit von Schrauben:
Tabelle mit Festigkeitsklassen
Mechanische Eigenschaften bestimmen Belastbarkeit von Schrauben
Ob beim Anbringen eines Regals oder im Maschinenbau – als Verbindungselemente sind Schrauben unverzichtbar. Ihr grosser Vorteil: Man kann sie jederzeit wieder lösen. Allerdings ist es wichtig, dass die Verbindung nicht von alleine reisst. Hier erfährst du, welche Rolle die Festigkeitsklasse für die Tragkraft von Schrauben spielt und kannst die entsprechenden Werte aus einer praktischen Tabelle ablesen!
Belastbarkeit von Schrauben: Tabelle
Folgende Festigkeitsklassen sind gemäss der Normung für mechanische und physikalische Eigenschaften (EN ISO 898-1) gängig:
Festigkeitsklasse | Zugfestigkeit in N/mm² | Streck- bzw. 0,2-%-Dehngrenze in N/mm² |
---|---|---|
4.6 | 400 | 240 |
4.8 | 400 | 320 |
5.8 | 500 | 400 |
6.8 | 600 | 480 |
8.8 | 800 | 640 |
9.8 | 900 | 720 |
10.9 | 1'000 | 900 |
12.9 | 1'200 | 1'080 |
Zugfestigkeit und Streckgrenze selbst berechnen
Das Ablesen der Zugfestigkeit und Streckgrenze aus einer Tabelle geht am schnellsten. Doch auch die Berechnung ist nicht schwer:
Zugfestigkeit berechnen
Multipliziere die erste Zahl der Festigkeitsklasse mit 100.
Beispiel:
Festigkeitsklasse 8.8
8 x 100 = 800 N/mm²
Streckgrenze berechnen
Multipliziere beide Zahlen der Festigkeitsklasse miteinander und den Wert mit 10.
Beispiel:
Festigkeitsklasse 8.8
8 x 8 x 10 = 640 N/mm²
Schraubensicherungen erhöhen die Tragfähigkeit von Schrauben
Die Werte, die sich aus der Festigkeitsklasse ergeben, gelten bei einer Raumtemperatur um die 20 °C sowie bei einer ruhenden Last. Vibrationen, Lastwechsel und schwankende Temperaturen können die Belastungsgrenze heruntersetzen.
Um unter solchen Bedingungen eine lösbare Schraubverbindung zu sichern, kommen Schraubensicherungen wie Kontermuttern, Stoppmuttern, U-Scheiben oder Federringe zum Einsatz. Je nach Sicherung wirken sie dem Lösen einer Schraubverbindung entgegen oder sichern die Schraube für den Fall, dass sie sich löst.
Welche Festigkeitsklasse muss die Mutter haben?
Bei Schraubenmuttern wird nur eine Zahl angegeben, nämlich die Prüfspannung, die im Prinzip der Zugfestigkeit entspricht. Wähle Schrauben und Muttern immer passend zueinander, also z. B. eine Schraube der Festigkeitsklasse 8.8 mit einer Mutter der Klasse 8. Kombiniert können sie bis zur Streckgrenze der Schraube belastet werden, ohne dass die Mutter beschädigt wird. Du kannst auch eine Mutter verwenden, die eine höhere Festigkeitsklasse als die Schraube hat – umgekehrt aber nicht: Sonst besteht die Gefahr, dass sich das Gewinde der Mutter abstreift.